Irland-Reise - Rückreise Frankfurt Goslar

Irland-Reise - Rückreise Frankfurt Goslar


Irland-Reise - Rückreise Frankfurt Goslar


Bahnhof Frankfurt - Flughafen - Die Bahn ist gerade wegIrland-Reise - Rückreise Frankfurt Goslar13.06.2012, 19:00 Uhr: Nun standen wir also auf dem Bahnhof Frankfurt/Flughafen und konnten nicht weiter :o( Aber genau genommen hatten wir schon damit gerechnet. Wir wussten dass es schwer sein würde, den letzten Zug zu erreichen, um noch an diesem Tag nach Hause zu kommen. Das wir den Zug aber derart knapp verpassen würden und das auch nur, weil dieser bl...de Polizist seine Belehrungen los werden wollte, das war schon ärgerlich.

Bahnhof Frankfurt-Flughafen - BäckereiAm Auskunftsschalter der Bahn ließen wir uns die "schnellste" Bahnverbindung ausdrucken, sie führte über Würzburg; unser Zug war dann um 07:00 Uhr am 14.06.2012 in Goslar. Unser Zug, vom Bahnhof Frankfurt/Flughafen Richtung Würzburg fuhr erst Bahnhof Frankfurt-Flughafen - Bretzeln als Abendbrotgegen 22:00 Uhr, wir hatten also noch rund 2 1/2 Stunden Zeit.

An einer Bäckerei im oberen Stockwerk des Bahnhofs ließen wir uns nieder und überbrückten die erste Stunde mit dem Verzehr von Kaffee und Bretzeln. Im hinteren Bereich der riesigen Bahnhofsanlage dröhnten Fernseh-Monitore, denn gerade jetzt lief das EM-Fußballspiel Holland : Deutschland. Verschiedene Restaurationsbetriebe hatten riesige Bildschirme für ihre Gäste bereitgestellt und luden zum Verweilen ein. Natürlich interessierte mich der Spielstand, die Deutschen lagen vorne, aber setzen wollte ich mich nicht, denn dann hätte ich auch verzehren müssen und dazu fehlte mir die Zeit.

Christiane auf dem Bahnhof Frankfurt-FlughafenPublic Viewing - auf dem Bahnhof Frankfurt FlughafenChristiane setzte sich müde und erschöpft etwas abseits der Fußball-Fans auf einem Werbepodest und wartete geduldig, bis ich meine Neugierde an diesem Spiel befriedigt hatte. Während der Halbzeitpause machten wir uns auf dem Weg zum Bahnsteig, denn ich sah, dass Christiane unruhig war und gerne unten am Steig warten wollte. Dann endlich kam der Zug, ein IC nach Nürnberg, wir allerdings hatten in Würzburg auszusteigen. In den 1 1/2 Stunden versuchte Christiane noch etwas zu schlafen, doch mehr als 10 Minuten konnte sie nicht abschalten. Obwohl sie eigentlich die Nachteule ist und ich die Lerche bin, war ich es, der noch relativ fit war, denn ich vertrieb mir die Zeit im Zug mit der Vervollständigung meiner Aufzeichnungen.

Am Würzburger Hauptbahnhof wartete eine große Baustelle auf uns. Überall waren Hinweisschilder angebracht und weiträumige Absperrungen deuteten auf umfangreiche Umbaumaßnahmen hin. Würzburg Hauptbahnhof - auf dem BahnsteigIm Eingangsbereich hatte aber eine Bäckerei geöffnet, und zwar nicht nur bis um Würzburg Hauptbahnhof - Bistro - Kaffee mit 24h Dienst24:00 Uhr, sondern durchgehend auch die ganze Nacht, wie uns die dort arbeitende Mitarbeiterin erzählte. Christiane zeigte sich leicht genervt, man sah, sie war total übermüdet, schließlich war sie schon seit 07:00 Uhr auf den Beinen.

Geschlagene 2 1/2 Stunden hatten wir auf diesen Bahnhof zu verweilen. Die letzten Schnapsnasen vom "Public Viewing" aus dem EM-Spiel Holland : Deutschland saßen vor dem Bahnhofsgebäude, einige hielten sich auch immer mal wieder in der Bahnhofshalle auf, bis die Präsenz einer Polizeistreife auch diese Nachtschwärmer vertrieb. Würzburg Hauptbahnhof - Nachts um 01:25 UhrWürzburg Hauptbahnhof - ReinigungskräfteEin Ehepaar so um 40 schleppte drei große Koffer in die Halle und setzte sich für eine gute Stunde etwas abseits von uns auf eine Bank. Ganz offensichtlich war dies ihr erster Tag von einer Busreise, dann irgendwann sah man sie, wie sie auf dem Bahnhofsvorplatz in einen Reisebus einstiegen. Angesichts unserer heutigen Tortur hätten Christiane und ich in diesem Moment noch Geld zu bezahlt, um >>nicht<< in diesen Bus einsteigen zu müssen.

Würzburg Hauptbahnhof - ChristianeWürzburg Hauptbahnhof - BaustelleNoch vor Ablauf unserer regulären Wartezeit wollte Christiane dann unbedingt auf den Bahnsteig, um dort auf unseren Zug zu warten. Außer einigen Bahnarbeitern die ganz offensichtlich mit Rangierarbeiten beschäftigt waren und einigen Reinigungskräften in etwas abseits abgestellten Zügen, war niemand zu sehen.

Und wie sollte es auch sonst nach einer derart langen Wartezeit auch sein: Für unseren Zug waren zunächst 10 Minuten Verspätung angekündigt, dann 20 Minuten, dann sogar 25 Minuten und zum Schluss wieder 20 Minuten. Der Zug der dann ankam und Richtung Göttingen / Hannover bis nach Hamburg fuhr, war ein Nachtzug mit Schlafwagenabteilen, was Christiane dann wohlwollend zur Kenntnis nahm. Dieser Zug war allerdings in Wien gestartet und entsprechend mit schnarchenden Reisenden gefüllt.

In den ersten drei Wagons waren alle Abteile von innen verschlossen, doch dann endlich fanden wir ein Abteil, in dem sich nur ein Reisender befand, der auch noch wach war und sich gerade mit dem Zurechtrücken der Liegesitze beschäftigte. Unsere Frage, ob wir uns dazu setzen könnten, bejahte er und leider, leider Gottes ließ ich mich dann mit dem Mann auf ein Gespräch ein.

62 Jahre sei er, Werkzeugmacher in Vorruhestand und sein Hobby sei Sport und vor allem Fahrradfahren. Gerade eben habe er eine zweiwöchige Fahrradtour in Österreich beendet und wolle nun wieder nach Hause zu seiner Frau, nach Essen / Bottrop. Täglich fahre er mindestens 100 Kilometer und das mit zwei künstlichen Gelenke im Becken und seine Frau wäre schon immer Hausfrau gewesen und hätte so gar keinen Spaß am Fahrradfahren.

Ach, dieser Mann fand so gar kein Ende und fand auch immer neue Themen. Auf die Idee, dass auch wir vielleicht müde sein konnten, kam er nicht und ich wollte auch nicht so unhöflich sein, das Gespräch zu beenden. Christiane jedoch ließ sich nicht beirren, schob ihre Liegesitze auseinander und ratze fatze war ein damenhaftes Atmen zu hören, böse Zungen behaupten, es seien sanfte Schnarch Geräusche gewesen.

20 Kilometer vor Göttingen (unser Umsteigebahnhof) legte er sich dann wie selbstverständlich zur Seite und fing seinerseits an zu schnarchen. Ich, der nur höflich gewesen war, saß immer noch wach im Sessel und durfte mir jetzt ein Schnarch-Quartett anhören.

Durch die verspätete Abfahrt in Würzburg hatte sich der Zwischenaufenthalt in Göttingen dann auf gerade einmal 15 Minuten verkürzt, gerade Zeit genug, um mir am Bahnhof einen Kaffee-to-Go zu kaufen. Am letzten Umsteigebahnhof hatten wir dann wieder den regulären Fahrplan mit An- und Abfahrtzeit und auch hier stand unser Regionalzug schon, um uns endlich nach Goslar zu bringen.

Obwohl ich die Kamera immer dabei hatte, hatte ich seit Würzburg keinen Nerv mehr gehabt, um auch noch ein einziges Bild zu machen. Ich war zwischenzeitlich mehr als 24 Stunden auf den Beinen und wollte nur noch nach Hause.

Am Goslarer Bahnhof hatte uns dann der Goslarer Alltag wieder: Am Bahnhof standen um diese Zeit natürlich keine Taxen, sie waren ja alle für die Schulen bzw. Schüler eingesetzt. Also blieb uns nichts anderes übrig, nach diesem schweren Tag auch noch die Koffer den 15-Minütigen Heimweg nach Hause zu ziehen. Nach rund 300 Meter allerdings hatten wir Glück. Es kam uns tatsächlich ein Taxi entgegen und dieser hielt auch tatsächlich auf unser Winken an. Es war unser Freund, der uns bei der Anreise auch gefahren hatte. Er fuhr uns nach Hause und wünschte uns dann, zwischenzeitlich war es 07:30 Uhr, eine gute Nacht.

Ende.



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