Irland Route 5 – Die Fahrt über den Ring of Kerry

Irland Route 5 – Die Fahrt über den Ring of Kerry


Die Fahrt über den Ring of Kerry


Die Fahrt über den Ring of KerryDie Fahrt über den Ring of KerryNach dem ersten Foto-Stopp auf der berühmtesten Panoramastraße Irlands, dem Ring of Kerry, hatte ich mir vorgenommen, ich werde mich nach vorne in den Reisebus setzen. Seit Anbeginn unserer Busreise vor 5 Tagen hatte Simone die vorderen beiden Sitzplätze hinter dem Busfahrer für Personen reserviert, die sich möglicherweise während der Fahrt nicht ganz wohl fühlen. Bis jetzt aber waren diese beiden Plätze ausschließlich als Ablagefläche für das Reisegepäck, der in der ersten Reihe hinter Simone sitzenden Damen missbraucht worden. Von meinem Sitzplatz hinten konnte ich an diesem Tag so gut wie keine Bilder aus dem Bus heraus machen, weil sich eine Krähe vom Hotel in Tralee sich auf "meiner" Panoramascheibe verewigt hatte. Wir hatten bis jetzt zwar noch nicht viel vom berühmten Ring of Kerry gesehen, weil es erstens nicht viel zu sehen gab und zweitens der Busfahrer seine Fahrstrecke in einer Fahrgeschwindigkeit abfuhr, als säße er in einem Linienbus. Ring of Kerry - die verwaiste Sitzbank vorne im Bus

Willi beim Fotografieren - 1. Fotostopp - Ring of KerryHöflicherweise fragte ich Simone, ob sie etwas dagegen hätte, wenn ich mich für diesen Tag auf diese Sitzbank setze und natürlich hatte sie nichts dagegen. Sie meinte: "Schieben Sie einfach das Gepäck etwas zur Seite". Ja, und von hier aus hatte ich einen wesentlich besseren Aus- und Überblick. Zwar war die Frontscheibe vom Bus auch nicht hundertprozentig sauber, aber sie war vom Panoramablick nach vorne wesentlich besser als meine kleine verschmierte Scheibe weiter hinten im Bus.

Ring of Kerry - zunächst noch gut ausgebautNun endlich wurde auch so etwas wie eine Panoramaküstenstraße sichtbar, wenn ich mir nach am Ring of Kerry - auch hier die so typischen Häuser von IrlandSimones Vorankündigungen auch mehr eine schlecht abgesicherte schmale Straße vorgestellt hatte und keine moderne breite Serpentinenstraße mit zwei breiten und ordentlich gekennzeichneten Fahrbahnen. Die Straße führte auch nicht immer direkt der Küste entlang, sondern oft mehr nur parallel der Küstenlinie, in sicherer Entfernung von vielleicht drei, vier Kilometern. Auch hier gab es die so typischen irischen Häuschen, deren Grundstücke so gut wie alle mit einer Steinmauer eingefasst waren und sei es eine ganz moderne Steinmauer. Ring of Kerry

Interessant am Ring of Kerry: Die Straße ist auf dieser Seite der Halbinsel über weite Strecken gut ausgebaut, wenigstens so, dass zu mindestens ein Bus und ein PKW gut aneinander vorbei können. Begradigt ist die Straße nicht, sie führt also links, rechts, hoch, runter, ... je nach Gegebenheit. Bronze Statue von Charly Caplin in Waterville - Ring of KerryDie Höchstgeschwindigkeit ist meistens auf 80 KM/h begrenzt und das hat mich bei dieser Straßenführung dann doch etwas gewundert.

An der Stirnseite der Halbinsel, also bei der Überquerung der Halbinsel von der einen Küstenseite zur anderen zeigte Simone uns Grundstücke von Prominenten, die sich hier für viel Geld Häuser haben hinsetzen lassen. Auf Höhe des Örtchens Waterville zeigte sie auf eine Bronze Statue von Charly Caplin, der über viele Jahre hier seine Sommerurlaube verbracht hatte. UnserRingforts - steinerne Verteidigungsanlagen aus früheren Jahrhunderten - Ring of KerryBus raste auch an dieser Statue vorbei als sei zu befürchten, dass die Insassen ihre Bahn nicht mehr erreichten. Obwohl Waterville nur eine rund 500-Seelen-Gemeinde ist, soll es hier viele Cafés und sogar einer der fünf-besten Golfplätze Englands und Irlands geben.

Während unserer Reise über die Halbinsel erzählte Simone uns auch immer wieder etwas von so genannten "Ringforts", also rund gebaute Verteidigungsanlagen, die allerdings nicht sehr groß sein konnten. Bis dato hatte sie uns immer nur einen Haufen Steine gezeigt, doch nun führte sie uns kurz nach Waterville an eine Stelle, von der aus man ein derartiges Fort auch von oben sehen konnte. Allerdings war dieses Fort relativ weit entfernt und nur durch das Teleobjektiv meiner Digitalkamera konnte ich mir dieses Erinnerungsfoto sichern.

Ring of Kerry - Aussicht auf den AtlantikMit Drogen ruhig gestellte Lämmer als Streichelobjekte - Ring of KerryHier an dieser Aussichtsplattform hatte sich ein einheimischer Lebemann positioniert, der die Touristen mit kleinen Lämmern zu locken versuchte, um seine Souvenirs an den Mann zu bringen. Simone bat uns, diesen Mann zu meiden, weil er seinen Tieren Drogen verabreichte, um sie für die Touristen streichelzahm zu machen. Alle aus dem Bus hielten sich brav an Simones Empfehlung und übersahen diesen Menschen als sei er gar nicht da. Nur zu Dokumentationszwecken machte ich mit dem Teleobjektiv dieses Foto.

Zur Mittagszeit ließ Simone dann im Örtchen "Sneem" anhalten, auch sehr interessant und deshalb habe ich für Sneem eine spezielle Seite erstellt. Sneem liegt mehr oder weniger an der Spitze der Halbinsel Iveragh und zeichnet sich durch farbenfrohe Häuser und vor allem durch eine alte Steinbrücke aus, die über den felsigen "Sneem River" führt.

Ring of Kerry - die Straßen werden engerRing of Kerry - die Straßen werden engerAuf der Rückroute, führte der Ring of Kerry dann öfter und länger direkt an der Küste entlang, hier hat sich der Ring of Kerry seine Bezeichnung als Panoramaküstenstraße nun endlich auch verdient. Und hier gab es auch tatsächlich Stellen, an der die Straße für zwei Fahrzeuge, ... sagen wir mal ... etwas bedenklich wurde. Simone meinte nun auch, seit gut zwei Jahren wäre die gesamte Strecke wenigstens so ausgebaut, dass keine Gefahren mehr für Reisende ausgehen.

Ring of Kerry - Landschaft ist teilweise sehr felsigRing of Kerry - Schafe auf der Straße ist normalAn dieser Seite der Halbinsel Iveragh sah die Landschaft zwar grün, aber auch sehr felsig aus. Eine alte Betunstraße führte sehr kurvenreich, links, rechts, hoch, runter durch die hügelige Landschaft und war links und rechts entweder durch einen einfachen Stacheldrahtzaun bzw. Berghang oder durch sehr eng an der Straße stehende Büsche begrenzt. Schafe sah man auf den kargen Weiden, hier und da sogar auf der Straße; die Schafe ließen sich durch den vorbeifahrenden Bus auch nicht stören. Hier sah man dann auch so etwas wie mobile Warnschilder vor Rutschgefahr.

Wie öfter mal am Nachmittag hatte sie auch jetzt eine CD mit irischer Musik eingelegt. Während ich die Musik sonst eher weniger hören konnte, weil die hinteren Lautsprecher einfach zu leise eingestellt waren, klag die Musik vorne im Bus hervorragend. Kissane Sheep FarmIrische Balladen wurden gespielt, unterlegt mit Tönen einer Harfe. Schön anzuhören, gerade in dieser Landschaft, die ich durch die Panoramascheibe vorne im Bus an mir vorbeirauschen sah. Leider wurde ich dann immer wieder aus meinen irischen Träumen und Gedanken herausgerissen, und zwar durch die, unmittelbar hinter mir sitzenden Damen. Irische Balladen durchbrochen von hessischem Gebabbel ... macht sich einfach nicht gut :o(

Kissane Sheep FarmMehr oder weniger Ausgangs der Halbinsel steuerte der Bus dann auf die "Kissane Sheep Farm" zu, die sich ganz offensichtlich ein zweites Standbein mit dem Tourismus geschaffen haben. Speziell für Busse hatte der Eigentümer eine Zufahrt herrichten lassen und natürlich auch den dazu gehörigen Stell- und Wendeplatz. Ja, die Farm hat sogar eine eigene Webseite. Wenn für meinen Geschmack auch zu sehr auf Kommerz ausgelegt: die Besichtigung war interessant und deshalb habe ich auch hierfür eine einzelne Seite geschrieben.

Nicht weit von der Farm, am Killarney National Park gab es dann den nächsten Foto-Stopp am "Ladies View", einer der schönsten Stellen Irlands, so wie Simone sagte.

Ring of Kerry - Ladies ViewRing of Kerry - Ladies ViewLaut Wikipedia ist der Killarney-Nationalpark rund 100 Quadratkilometer groß und umfasst unter anderem drei große Seen mit insgesamt 22 Quadratkilometer. Hier sollen sich auch die ältesten verbliebenen Eichenwälder Irlands befinden. Leider war Ladies View nur ein kurzer Zwischenstopp um einige Bilder zu machen, man hätte sich dort sicherlich einen ganzen Tag aufhalten können. Neben den Eichen wachsen im Park ebenso üppig Eiben, Moose, Flechten und Farne sowie zahlreiche Blütenpflanzen, die sonst nur im Mittelmeerraum bekannt sind. Als Beispiel nennt Wikipedia Erdbeerbäume und groß wachsende Rhododendronbüsche.

Also mich persönlich hat Ladies View so gar nicht vom Hocker gehauen. Für mich war es einfach nur eine Stelle an die die Reiseveranstalter ihre Touristen bringen, damit diese die so typischen Bilder von Irland für zuhause machen können. Berge, Täler und Bergseen konnte man sehen, quasi Natur pur ... und!... Touristen die mehr oder weniger alle nur fotografierten und weniger die Landschaft auf sich wirken ließen. Zum Zeitpunkt unseres Besuches waren die Berge zudem wolkenverhangen, also nicht einmal wirklich schöne Fotomotive. Nach etwa 15 Minuten ging es dann auch schon weiter Richtung Heimat ... zurück nach Tralee. Schade! Aber ein längerer Aufenthalt in diesen Nationalpark war bei einer 8-Tage dauernde Irland-Rundreise einfach nicht drin :o(

Ring of Kerry - Tunnel-DurchfahrtRing of Kerry - Simones TunneldurchfahrtNach Ladies View führte der Ring of Kerry durch den Nationalpark und hier war es tatsächlich eng und unübersichtlich für Busse. Simone bereitete uns dann auf eine Tunnel-Durchfahrt vor und meinte, bei der Durchfahrt müsse man ruhig sein und sich küssen. Als dann der Tunnel tatsächlich auftauchte, mussten alle lachen, denn dieser "Tunnel" erwies sich lediglich als eine kleine Felsendurchfahrt, nicht mehr als eine gewöhnliche Brückenunterführung, aber eben aus dem Fels heraus geschlagen. Nach Protesten aus dem Bus, weil der Tunnel nur ca. 10 Meter lang war, meinte Simone, wir sollten uns ja auch nur küssen und nicht fortpflanzen ;o)

Ring of Kerry - sehr viele Rhododendron - BüscheRing of Kerry - sehr viele RhododendronbüscheInteressant in diesem Nationalpark noch: Überall sieht man Rhododendronbüsche in Massen. Wie Simone sagte, wächst das Zeug hier wie Unkraut und sämtliche Versuche, über dieses Gewächs Herr zu werden, seien fehlgeschlagen. Das "Zeug" wucherte bis an die Straße heran und bildete dort eine natürliche Grenze, wohl weil die vorbeifahrenden Fahrzeuge ein weiteres Wuchern der frischen Triebe verhindern.



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