Irland - Im Flugzeug von Frankfurt nach Dublin

Irland - Im Flugzeug von Frankfurt nach Dublin


Im Flugzeug von Frankfurt nach Dublin


Im Flugzeug von Frankfurt nach DublinFlugroute Frankfurt - DublinDas Flugzeug von Aer Lingus wirkt auf mich als 1,86 Ostfriese mit 106 Kilo wie eine Sardinenbüchse. Gott sei Dank lag nur ein Zweistundenflug vor uns, sonst hätte ich ganz sicher zwischendurch einmal aufstehen müssen, um meine zusammengefalteten Beine zu sortieren und die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen.
Da es sich um eine irische Fluggesellschaft handelte, waren sämtliche Ansagen und auch Sicherheitsvorführungen der Stewardessen auf Englisch. Lediglich eine deutsche Bandansage wies die Fluggäste darauf hin, die Sicherheitsanweisungen der Flugbesatzung Folge zu leisten und ab sofort sämtliche elektronische Geräte wie Laptops oder Handys auszuschalten. Den Versuch, die Sicherheitsvorschriften zu umgehen, würden ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Welche das sein würden, ließ die Bandansage offen; vielleicht während des Fluges "Hausverbot" erteilen?

Im Flugzeug von Frankfurt nach DublinNicht alle Plätze waren belegt. Christiane und ich hatten Aussenplätze am Gang, saßen so gesehen aber nebeneinander. Der mittlere Sitz bei mir war frei, am Fenster saß ein junger Mann von vielleicht 25 Jahren, der eine ganz, ganz, ... ganz kräftige Figur hatte. Er hatte mich kurz auf Englisch angesprochen, ob ich ihn auf seinen Platz lassen könne. Danach hatte er die Fensterluken und Augen geschlossen und erst wieder aufgemacht, als wir im Landeanflug Dublin waren. Scheinbar flog er diese Route öfter, er machte wenigstens einen gelangweilten schläfrigen Eindruck.

Stewardess im Flugzeug von Frankfurt nach DublinWer schon einmal geflogen ist, wurde auch nicht wirklich mit Neuerungen im Ablauf konfrontiert. Höchstens mit der Tatsache, dass es sich bei diesem Flugzeug und den Stewardessen um ein Dienstleistungspaket handelte, das schon bessere Tage gesehen hatte. Das Personal war jenseits der 40 und ihre Dienstbekleidung in Form von grünen Röcken und grünen Jacken zeigten in ihrer Farbe und in den Nähten deutliche Auflösungserscheinungen.

Der Flug von Frankfurt aus hatte sich um rund 45 Minuten verzögert, das heißt, wir mussten aus irgendwelchen Gründen 45 Minuten am Boden im Flugzeug warten bis der Start in Gang gesetzt wurde. Hierdurch verzögerte sich natürlich auch die Ankunft in Dublin, nach meiner Hochrechnung nach 14:00 Uhr. Da ich um die Nachmittagszeit gerne von einem Hungergefühl geplagt werde, wollte ich bei der kostenpflichtigen Getränkeausgabe auch etwas zu Essen bestellen, doch das ging nicht. Warme Gerichte werden bei "Frühflügen" nicht angeboten. Mein Nachbar bekam von all dem nichts mit, er schnarchte ungeniert in den Flieger hinein.

Smartphone im FlugzeugSchräg links vor mir saß eine junge Frau die die Finger nicht von ihrem geliebten iPhone lassen konnte. Immer wieder musste sie das Gerät in die Hand nehmen, um neue Postings auf facebook zu lesen. Das bedeutete, sie hatte widerrechtlich ihr Smartphone eingeschaltet und brachte dadurch das ganze Flugzeug in Gefahr, wenn man den fachkundigen Spezialisten Glauben schenkt, die behaupten, Handy-Funksignale können die Flugzeugelektronik stören.

Eigentlich unverantwortlich, aber so sind viele Jugendliche: sie machen sich einfach keine Gedanken über mögliche Konsequenzen. Und dabei wusste sie genau, dass es verboten war, das Handy anzuschalten, denn immer dann wenn eine Stewardess vorbei kam, versteckte sie das Smartphone unter ihrem linken Arm. Blöde Kuh, sau blöde Kuh!

Da ich mir vorgenommen hatte, die Reise genau zu dokumentieren, war diese Tussi natürlich ein tolles Fotomotiv für mich und meine Geschichte. Ergo nahm ich meine Kamera und hielt diese Begebenheit digital auf Bild fest. Das nun sah eine der Stewardessen, kam auf mich zu und versuchte mir auf Englisch verstehen zu geben, dass das Fotografieren während des Fluges nicht erlaubt sei. Genau wusste ich nicht was sie sagte und wieder sagte, ich hatte schon Bedenken sie würde verlangen, dass ich die Bilder lösche oder ich ihr die Kamera aushändigen möge. Nachdem sie aber meine hilflose Mimik sah fragte sie nur noch: "You are Germann?" Ich erwiderte: "Ja" und damit wendete sie sich ab.

Die Stewardess meckert, weil ich fotografiert habeDas war nun die Krönung: Die blöde Tussi mit ihrem iPhone bringt das ganze Flugzeug in Gefahr und ich, ICH, ICH werde angemeckert, dass ich Bilder mache. Wenn ich nicht genau wüsste, dass es durchaus auch fachliche Zweifler gibt, ob Handy-Funkstrahlen die Flugzeugelektronik beeinflussen und wenn ich nicht wüsste, dass einige Fluggesellschaften das Telefonieren in Flugzeugen erlauben, dann hätte ich die Stewardess auf die unverantwortliche Dame im Teeny-Alter hingewiesen. Nun aber beließ ich es bei dem Wortwechsel, so wie sie auch mich nicht weiter ansprach.

Christiane, die alles mitbekommen hatte meinte: "Siehste, siehste, siehste, es ist verboten im Flugzeug zu fotografieren .... ist eine Digitalkamera eigentlich ein elektronisches Gerät?"
Ich hatte nun auf höchsten Befehl meine Kamera einzupacken; Bilder gibt es daher erst wieder ab dem Flughafengebäude von Dublin.



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