Irland Route 3 - Bunratty Folk Park
Bunratty Folk Park
Nach
dem doch so überraschend gut schmeckenden Meeresfrüchte-Sahneeintopf
"Seafood Chowder" in dem Armada Hotel ging es geradezu
weiter ins Zentrum der kleinen irischen Ortschaft Bunratty (Bun
Raite) in die Grafschaft Clare. "Bunratty" bedeutet übersetzt
einfach nur "Flussbiegung" am Fluss "Ratty".
Hier in Bunratty befindet sich ein historisch hergerichtetes
Dorf mit Wohnhäusern der letzten Jahrhunderte, eingefasst
in einem umschlossenen Park. Dieses Gelände mit Nachbauten
traditioneller irischer Bauernhäuser, Geschäfte und
Straßen zum Ende des 19. Jahrhunderts (so die Reisebeschreibung),
war leider auch nur für die Reisenden mit Zusatzpaket reserviert.
Die anderen mussten im wahrsten Sinne des Wortes draußen
bleiben, konnten sich während des geplanten zweistündigen
Aufenthaltes aber in zwei kleineren Einkaufszentren aufhalten.
Als
erstes besucht wurde "Bunratty Castle", eine Burg aus
dem Jahre 13-Hundert ... und. Simone erklärte uns, hier an
dieser Stelle habe sich um 970 n.Chr. ein Handelsplatz der Wikinger
befunden, eine erste Holzfestung wurde 1250 errichtet, die 20
Jahre später in eine Steinfestung umgebaut wurde. Diese Festung
wurde 1318 völlig zerstört und nach ihrem sofortigen
Aufbau 1332 noch einmal komplett zerstört. Zwischen 1353
und 1425 entstand dann dieses kolossale Monument, das es in sich
hat. Alles in der Burg ist auf kriegerische Auseinandersetzungen
und Abwehrmechanismen ausgerichtet. Die Treppen haben alle einen
Rechtsdrall, die Aufgänge sind so schmal, dass nur jeweils
ein einziger Mensch nach oben oder unten kann, die Räumlichkeiten
sind verwinkelt und verschachtelt und weitgehend nur für
ortskundige störungsfrei begehbar.
Die
Festung wurde während unseres Aufenthaltes noch von einigen
anderen Reisegruppen aufgesucht, in Erinnerung geblieben sind
mir dabei lautstarke Franzosen. Die Gruppen wurden von verschiedenen
Führern durch das Gemäuer geführt und in einigen
Räumlichkeiten wurden dann auch Vorträge gehalten. Nachdem
uns in den schmalen Aufgängen immer wieder Menschen entgegengekommen
sind und jeder irgendwo deshalb auch Wartezeiten in Kauf nehmen
mussten, haben >>ich<< und Christiane dann die "Flucht"
nach draußen genommen, denn der Park mit den Häusern
und Bauten wartete ja auch noch auf uns. Außerdem
hatte ich ein Gefühl von Hunger und dieser Zustand ist dann
sowohl für Christiane als auch für mich nicht sehr angenehm.
Wer
einmal ein Areal mit historisch nachgebauten Wohnhäusern
und Anlagen besucht hat, findet in solch einer Anlage eigentlich
nichts großartig Neues. Einige die dort wieder aufgebauten
Häuser haben mich persönlich sehr stark an das Moormuseum
in Aurich 0stfriesland erinnert, die damaligen Wohnhäuser
sahen in Ostfriesland nicht anders aus, wenigstens nicht die,
die von einfachen Arbeitern und Bauern bewohnt waren. Ganz anders
allerdings sahen wohl die Kleinstädte aus, die Nachbauten
von den Wohnhäusern einer Kleinstadt hatten hier ein
so typisches irisches Flair. In diesen nachgebauten Wohn-
und Geschäftshäusern
hatten sich Souvenirläden eingemietet.
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Das Gelände mit den historischen Häusern bietet natürlich
eine tolle Kulisse für Hochzeitsfotos, so auch an diesem
Tag. Ein junges Pärchen hatte sich vor einem Wohnhäuschen
mit weißen Gartenbänkchen und Gartenzaun positioniert,
um sich vor dem mit Rosensträuchern bewachsenen Gebäude
fotografieren zu lassen.
Die Zeit reichte gar nicht, um uns alle Gebäude auf dem
Gelände anzusehen. Später, bei Betrachtung einer Karte
mussten wir feststellen, dass wir von der Anlage vielleicht nur
ein Viertel abgeschritten hatten. Wir hatten einfach zu viel Zeit
in der Burg gelassen und in der doch relativ starken Nachmittagssonne
war mir eine Kaffee-Pause im Parkrestaurant dann doch lieber als
weiter hungrig durch die Anlage zu laufen.
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