Irland Route 3 - Die Klippen von Moher

Irland Route 3 - Die Klippen von Moher


Klippen von Moher


Die Klippen von MoherDie Klippen von MoherVon der prähistorische Grabstätte Poulnabrone Dolmen ging es direkt weiter zu den Klippen von Moher, in Englisch: Cliffs of Moher. Sie liegen, wie der Poulnabrone Dolmen an der Südwestküste, selbstverständlich direkt am Atlantischen Ozean, allerdings ist es hierher wieder wesentlich grüner. So wie Simone erzählte, erstrecken sie sich über eine Länge von 10 Kilometer, in unserem Reiseführer ist eine Strecke von 8 Kilometer angegeben.

Der Weg dorthin führte durch eine Ortschaft namens "Lisdoonvarna", eigentlich nur ein kleiner Ort mit gerade einmal 822 Einwohnern (Wikipedia-Lisdoonvarna Matchmaking Festival in IrlandStand 2002) in der irischen Einöde. Allerdings hat Lisdoonvarna zwei Besonderheiten zu bieten. Einerseits befindet sich hier das einzige Heilbad auf der irischen Insel, das radioaktives Thermalwasser mit Schwefel, Magnesium, Eisen und Jod enthält, andererseits wird hier einmal im Jahr ein Erntedankfest veranstaltet und dabei geht so richtig die Post ab. Während des Erntedankfestes wird nämlich auch das so genannte Matchmaking Festival veranstaltet, es ist dann für kurze Zeit der größte Heiratsmarkt in ganz Europa. Dann treffen sich hier tausende einsame Herzen aus der ganzen Welt um die Liebe fürs Leben zu finden. Lisdoonvarna - für kurze Zeit im Jahr der größte Heiratsmarkt in Europa

Das Lisdoonvarna Matchmaking Festival ist deshalb auch weit über die Ländergrenzen hinaus bekannt. Besonders beliebt ist dieses Festival bei alleinstehenden Amerikanerinnen und Engländerinnen. Simone meinte, in dieser Zeit versammeln sich hier auch sämtliche alleinstehende Bauern aus der gesamten Region, und zwar alle die bisher noch niemandem abbekommen haben und einzelne hätten dabei schon Wartezeiten von 50 Jahre und mehr hinter sich gebracht. Simone gab den Damen im Bus dann den Tipp: "Wenn Sie Ihren Mann los werden wollen, wir können hier gerne anhalten". Das war’s dann auch schon ... dieses Bildmotiv habe ich im Bus im Vorbeifahren gerade noch so erwischen können.

Simone, unsere Reiseleiterin holt die Eintrittskarten für die Anlage - Klippen von MoherUnd schon waren wir bei den Klippen von Moher angelangt:
Ein strahlend warmer irischer Spätfrühlingstag, wie es am Atlantik schöner hätte nicht sein können. Zwei riesige Parkplätze fingen die vielen Touristenbusse und die PKWs der Besucher ab. Unser Bus konnte nur über eine Schranke den Parkplatz erreichen; Klippen von Moher - der Weg vom Parkplatz direkt zur KüsteSimone musste dafür zunächst eine "Eintrittskarte" erwerben, sie sieht hier auf dem Foto aus, als würde sie mit dem Parkwächter ein Deal für andere Begehrlichkeiten abschließen wollen, es war aber definitiv nur die Gebühr zum Einlass auf den Parkplatz.

Hier an den Klippen von Moher ging der Trubel dann erst so richtig los, schlimmer als auf dem Jahrmarkt einer größeren Stadt. Touristen und Touristenbusse, wo man nur hin sah und das hier in einer eigentlich trostlosen Einsamkeit an der Irischen Atlantik-Küste. Der Wettergott hatte wie gesagt mit uns ein Einsehen, wir hatten einen fantastisch blauen Himmel mit Schäfchenwolken, dazu eine sommerliche Wärme von sicherlich 25 Grad im Schatten.

Klippen von Moher - Ein Busfahrer wartet auf seine FahrgästeBesucherzentrum an den Klippen von MoherSimone blieb auch jetzt im Bus, sicherlich war sie hier schon 100 Mal gewesen und dann wird jede Sehenswürdigkeit einfach nur noch zur Routine. Aber auch andere Busfahrer versuchten irgendwie, ihre Wartezeit zu überbrücken, wie man an diesen Herrn in der Mittagssonne sehen konnte. Der Name "Moher" stammt wohl von einer gemauerten Landmarke (Steinfort) auf den Klippen, umgeben von einer Anpflanzung von Büschen, es gibt hierzu allerdings auch andere Thesen.

Souvenirläden an den Klippen von MoherVom Busparkplatz führen Wege zu verschiedenen Stellen der bis zu 200 Meter hohen Klippen. Diese Wege liegen entlang einer Erhebung die aussieht, als sei es ein Deich, angesichts der Höhe zum Meeresspiegel natürlich nur ein Witz. In diesem "Deich" befinden sich allerdings Ausstellungsräume, Läden sowie ein Restaurant, und das ist schon wieder außergewöhnlich und schön gemacht.

Cliffs of Moher als HolzplatikAm Weg gegenüber von diesem unterirdischen Besucherzentrum hatten die Organisatoren dieser Anlage ein geschnitztes Kunstwerk aus Holz aufstellen lassen. Viele sind achtlos daran vorbei gegangen und ich vielleicht auch, wenn ich mich nicht grundsätzlich für Holzschnitzereien interessieren würde und wenn ich nicht eine Kamera dabei gehabt hätte. Dieses Monument trug die Inschrift "Cliffs of Moher".

Zunächst dachte auch ich, es sei einfach nur ein originelles Hinweisschild, doch weit gefehlt. Es zeigt die Klippen mit ihren jeweiligen "Bewohnern". Die Klippen von MoherAngefangen von den hier wohl arbeitenden Menschen, über die brütenden Vogelkolonien an den Klippen über Wasserski fahrende Seemänner auf dem Ozean bis hin zu den Robben und Fischen im Meer. Ganz oben auf dem Holz-Monument sogar noch eine Abbildung des O´Brien Towers, ein kleiner Aussichtsturm, auf den wir nachher auch noch steigen sollten.

Die Klippen ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean. Das Südende der Klippen soll sich etwa 120 Meter aus dem Atlantik erheben, das nördliche Ende bis zu 212 Meter. Touristen gefährlich nahe an den Klippen von MoherAus Sicherheitsgründen wurde vor der Klippe allerdings eine bis zu 1,40 Meter hohe Begrenzungsmauer aus Steinplatten aufgestellt und überall sieht man auch entsprechende Touristen gefährlich nahe an den Klippen von MoherVerbotsschilder die auf die Gefährlichkeit hinweisen und den Besucher suggerieren, bitte nicht über die Absperrungen zu klettern. Und trotzdem sah man auch an diesem Tag unverbesserliche Hohlköpfe, die sich einfach nicht an diese Hinweisschilder halten wollten.

An den Klippen sollen bis zu 30000 Vögel leben, darunter der atlantische Papageientaucher, Möwen, Krähen und sogar Falken. Von den Vögeln hat man allerdings nicht viel gesehen. Krähe an den Klippen von MoherIn der Ferne einige Möwen vielleicht. Nur die allseits präsenten Krähen haben sich natürlich nicht beeindrucken lassen und hüpften nur mal kurz zur Seite, wenn ein Tourist ihnen zu nahe kam. Hier führte auch eine relativ breite und uns, angesichts der drückenden Hitze endlos lang vor kommende Treppe zum O´Brien Tower. Die irische Musikerin Tina MulrooneyAuf etwa halber Höhe wurden wir dann allerdings mit einem kleinen Highlight belohnt: hier saß die berühmte Musikerin "Tina Mulrooney" mit ihrer Harfe. Christiane meinte: "das ist doch ... das ist doch .." und sie musste mich erst aufklären, dass wir ihre Musik bereits im Bus gehört hatten.

Klippen von Moher - O´Brien TowerDer O´Brien Tower war weniger spektakulär. Ein relativ kleiner Turm, darin unten ein noch kleinerer Souvenir-Shop und Kasse für die Treppe nach oben zum der noch kleineren Aussichtsplattform. O´Brien TowerGerade einmal zwei, drei Personen hatten Platz sich dort zu bewegen und um an die Brüstungen zu gehen. Angesichts des Eintrittspreises von 3,00 Euro pro Person fast schon Nepp. Aber auch das muss man mal gesehen haben, sonst könnte man ja nicht mitreden und schon gar nicht lästern ;o)

Selbst an den Klippen, am Turm und auf dem Turm war es so gut wie windstill und das hat mich dann doch ein wenig überrascht, denn ich kenne ja die Küste aus meiner Heimat Ostfriesland. Aber heute an diesem Tag und an diesem Ort wehte fast kein Lüftchen. Meine Überraschung war dann bei der Rückfahrt im Bus umso größer, als Simone erklärte, wir hätten außerordentlich großes Glück, denn normalerweise herrschen hier an den Klippen starke Winde und wenn es regnet, dann sei es teilweise unmöglich, diesen von uns zuvor gegangenen Weg überhaupt zu begehen. Sie sprach von Bussen deren Türen sich bei starken Winden nicht öffnen ließen und sogar von Frontscheiben der Busse, die von den Winden aus ihren Einfassungen gedrückt worden seien.

Klippen von Moher - Verbotsschild##########Klippen von Moher - Verbotsschild


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